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Wie funktioniert ein erfolgreiches Wissensmanagement?

Aktualisiert: 14. Apr. 2019


Lernen und Weiterentwicklung beruht auf Wissen. Ob im privaten oder am Arbeitsplatz: Wissen macht so manches mal den entscheidenden Unterschied. Um deine Kernaufgabe als Betriebsrat bzw. Betriebsrätin wahrnehmen zu können, benötigst du deshalb ein umfangreiches Wissen über die Abläufe und Zusammenhänge in deinem Betrieb. Beim Nachdenken über ein funktionierendes Wissensmanagement geht es darum, im Rahmen der Bildungsarbeit, Kenntnisse und Fähigkeiten zu vermitteln und die Eigeninitiative der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu stärken.


Methoden des Wissensmanagements

Was ist eigentlich Wissensmanagement?

Ein professionelles Wissensmanagement bildet den Grundstein der Bildungsarbeit und der Weiterbildung der IG Metall. Das Wissensmanagement erfüllt zwei Aufgaben: Zum einen sind Erkenntnisse, die beispielsweise aus zurückliegenden Tarifverhandlungen stammen, ein Ausgangspunkt zum gemeinsamen Lernen. Zum anderen soll das neu entstandene Wissen nachhaltig verankert und für zukünftige Verhandlungen genutzt werden. Hierfür wird das Wissen in ein organisiertes Wissensmanagement überführt und ist dabei mehr als nur eine reine Sammlung von Wissen.

Innerhalb des Wissensmanagements unterscheidet die Literatur grundsätzlich zwischen dem sogenannten expliziten und dem impliziten Wissen. Explizites Wissen umfasst das Wissen, welches durch eine formale Sprache vermittelt werden kann. Ein Beispiel ist dein fachspezifisches Wissen zu bestimmten Vorgaben der Interessenvertretung, das du an andere weitergibst. Das sogenannte implizite Wissen wiederum beschreibt das personengebundene Wissen, das sich nicht so einfach formalisieren und dadurch oft nur schwerlich übertragen lässt. Dieses Wissen wird auch als “verborgenes Wissen” beschrieben, dass sich vornehmlich in deinen Handlungen als Betriebsrat und Betriebsrätin zeigt. Das Wissensmanagement innerhalb einer Organisation bündelt eben dieses implizite und explizite Wissen unter der Fragestellung, welche Strategien und Verfahren sich bisher in der Praxis bewährt und zur Problemlösung beigetragen haben. Hierbei ist neben einer Speicherung und Systematisierung von relevantem Wissen vor allen Dingen der Wissenstransfer wichtig.

Methoden des Wissensmanagements

Als neuer Betriebsrat und Betriebsrätin benötigst du für deine Arbeit Wissen über bestimmte Vorhaben, relevante Personen, Organisation von Abläufen und die Rahmenbedingungen. Wie kommst du aber insbesondere als neu gewählter Betriebsrat und gewählte Betriebsrätin an dieses Wissen? Hier findest du drei Methoden zur Verbesserung und Erweiterung deines eigenen Wissensmanagements:

1. Organisiere und optimiere dein eigenes Wissen

Eine schnelle Verbesserung und Erweiterung des eigenen, expliziten Wissens hilft dir, dich schnell in deinen neuen Aufgaben zurecht zu finden. In der Praxis bedeutet das, möglichst schnell herauszufinden, wo bei dir Wissenslücken bestehen und welche Bereiche du vertiefen möchtest. Dazu kannst du dir einen einfachen Plan aufstellen, indem du ausbaufähige Kenntnisse und Kompetenzen formulierst. Helfen können dir vor allen Dingen theoretisches Wissen sowie personenorientierte Erfahrungen aus den Betrieben wie zum Beispiel in Form von dokumentierten “Good Practise Beispielen”.

2. Nutze Wissensnetzwerke zu bestimmten Themenfeldern

In der alltäglichen Arbeit tauchen naturgemäß immer wieder neue Herausforderungen auf. In dem du Wissensnetzwerke zu bestimmten Themen nutzt, kommst du schnell an Antworten auf deine Fragen und Lösungsmöglichkeiten. Ziel eines solchen Netzwerkes ist ein konstanter Austausch von Wissen und Erfahrungen. Praktisch heißt das: In jedem Betrieb gibt es Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die zu bestimmten Themen mehr wissen, als andere. Zapf diese Kollegen und Kolleginnen an - und such permanent einen Austausch. Natürlich kannst du auch selbst am Aufbau von Fachnetzwerken zur Wissensgenerierung mitwirken und dein Wissen anderen zur Verfügung stellen.

3. Strukturiere den Transfer von Wissen und Erfahrungen

Bei schwierigen Verhandlungen ist es von Vorteil, wenn du auf vorhandenes Wissen zurückgreifst. Somit reduzierst du Suchkosten, sparst wertvolle Arbeitszeit und profitierst von in der Organisation vorhandenen Routinen und Erfahrungen. Dabei hat ein erfolgreicher Wissenstransfer die Aufgabe, diese verständlich an Wissenssuchende zu übertragen und für ihre Aufgaben zur Verfügung zu stellen. Bespreche gemeinsam mit Kollegen, wie eben dieser Wissenstranfer strukturiert in der Organisation ablaufen soll. Ein Beispiel für einen strukturierten Wissenstransfer ist die neue Inside IG Metall.

Wissen macht in betrieblichen Konflikten den Unterschied. Als neuer Betriebsrat und Betriebsrätin solltest du kontinuierlich dein eigenes Wissensmanagement ausbauen und verbessern. Organisiere dein Wissen, nutze Netzwerke und schaff klare Prozesse für den Transfer. Vertiefende Informationen zum Wissensmanagement, sowie Tipps und Tricks bekommst du in den Schulungen und Seminaren der IG Metall für neue Betriebsräte und Betriebsrätinnen. Oder suche einfach den Kontakt zur Inside IG Metall Redaktion. Wir helfen gern.


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